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Ostseerundspruch vom 20.02.2015

Hersteller von Powerline-Adaptern sind der Meinung, dass ihre Geräte keine nennenswerten Störungen bei Funkdiensten und -anwendungen verursachen. Das geht aus einer Meldung des Internet-Portals "teltarif.de" vom 20. Februar 2015 hervor.

"teltarif.de" hatte die PLC-Marktführer AVM und Devolo befragt, ob ihre Powerline-Adapter den Amateurfunk und andere Funkanwendungen stören bzw. was sie als Hersteller unternehmen, um mögliche Störungen zu vermeiden.

Die Firma AVM erklärte, ihre Powerline-Adapter würden symmetrisch in die Stromleitung einkoppeln. dadurch werde "nur ein geringer Teil der ohnehin geringen Leistung abgestrahlt". Auf den Amateurfunkbändern würden die Powerline-Pegel zusätzlich abgesenkt. Innerhalb des Frequenzbereichs 2 bis 68 MHz seien "keine Störungen zu erwarten", insbesondere würden "die Amateurfunkdienste nicht gestört".

Die Firma Devolo meint, die von ihren dLan-Adaptern ausgesendeten Signale lägen "in der gleichen Größenordnung wie die Störsignale anderer Verbrauchsgeräte". Sie würden nicht mehr Störungen erzeugen als z.B. eine Bohrmaschine. Hinsichtlich des Amateurfunks verweist Devolo auf das Abkommen zwischen der amerikanischen Amateurfunkvereinigung ARRL und der "HomePlug Powerline Alliance" aus dem Jahre 2001, das besagt, dass Amateurfunkfrequenzen ausgenotcht werden. Darüber hinaus würden viele Funkamateure in ihrem Shack Computer nutzen. Deren Emissionen - so Devolo - "liegen in einer vergleichbaren Größenordnung wie die - unter Worst-Case-Bedingungen - gemessenen Pegel der HomePlug-Adapter".

Der vollständige Bericht von "teltarif.de" ist unter http://tinyurl.com/qzvortr zu finden und kann dort auch kommentiert werden.

Amateurfunk- und Kurzwellenhörer-Vereinigungen wie der DARC und die ADDX können derartige Unbedenklichkeits-Darstellungen nicht teilen. Sie machen schon seit Jahren auf die Störproblematik von Powerline aufmerksam und bieten dazu im Internet unter http://www.darc.de/geschaeftsstelle/verbandsbetreuung/plc und www.addx.de/plc/plc.php umfangreiches Informationsmaterial an.

Die ADDX rät Kunden, die sich ein Powerline-Modem kaufen wollen, mit dem Händler schriftlich ein Rückgaberecht und eine Kostenübernahme für die Beseitigung evtl. auftretender Störungen zu vereinbaren. Ein entsprechendes Formular ist unter www.addx.de/plc/PLC-Muster03.pdf zu finden.

Funkstörungen können der Bundesnetzagentur jederzeit unter Tel. 048 21 89 55 55 oder E-Mail funkstoerung@bnetza gemeldet werden.

- wolf -

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Quelle: http://www.funkmagazin.de/200215.htm

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Deutschland-Rundspruch vom 19.02.2015
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ÖVSV / Vortrag von Ing. Kurt Baumann OE1KBC
Digitale Sprache im Amateurfunk - D-Star in OE

DARC / Erste Bilanz
Navassa-DXpedition verbuchte über 138000 QSOs

DARC / USA
FCC ermöglicht ab sofort papierlose Amateurfunkgenehmigung

DARC / 4-m-Band
70 MHz in Malta freigegeben

Die Bundesnetzagentur hat am 11. Februar 2015 in der bayerischen Gemeinde Zeitlofs, Ortsteil Roßbach, eine automatische Messanlage zur Erfassung von elektromagnetischen Feldern im Bereich von 9 kHz bis 3 GHz errichtet.

Grund dafür sind andauernde Proteste von Anwohnern, die sich gegen die Amateurfunkanlage eines ortsansässigen Funkamateurs richten (das Funkmagazin berichtetemehrfach). Sie werfen dem Funkamateur u.a. vor, dass die von seiner Anlage ausgehenden elektromagnetischen Felder für mehrere Krebserkrankungen in der näheren Umgebung verantwortlich sein könnten.

Die BNetzA erklärte sich bei einem von der Gemeinde einberufenen Gespräch am 15. Januar 2015 bereit, eine rd. drei Monate dauernde Langzeitmessung der Funk-Immissionen in Roßbach vorzunehmen.

Die jetzt errichtete Messtation befindet sich nach Angaben von Beobachtern in rd. 30 Metern Entfernung von der Grundstücksgrenze des Funkamateurs auf einem Nachbargrundstück. Die bisherigen von der BNetzA veröffentlichten Messergebnisse zeigen, dass die Immissionen weit weniger als ein Prozent der gesetzlich zulässigen Grenzwerte betragen.

Die detaillierten Messwerte können im Internet unter http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/Default.aspx abgerufen werden (im Adressfeld den Ort "Zeitlofs Roßbach" eingeben).

Unabhängig davon sind engagierte Funkfreunde in Roßbach auf die Suche nach weiteren Strahlungsquellen gegangen. Dabei haben sie in dem rd. 300 Einwohner zählenden Flecken 42 WLAN- und 10 DECT-Sender ermittelt und dies auf einer Karte dokumentiert. Außerdem haben sie festgestellt, dass der gesamte Ortsteil durch Freiluft-Stromleitungen "verbrummt" wird.

Die Kampagne gegen den Funkamateur geht unterdessen unvermindert weiter. Nach wie vor sind im Ort gelbe Schilder angebracht, auf denen vor Amateurfunk gewarnt wird.

Bei einem Besuch des Bayerischen Rundfunks in Roßbach waren die Amateurfunk-Gegner nicht zu einem Interview bereit. Stattdessen fand die Reporterin vor der Haustür(!) eines Amateurfunkgegners einen Brief, in dem es hieß, man wolle namentlich nicht genannt werden.

Auf einem Faschingsumzug in Zeitlofs wurde ein Wagen präsentiert, auf dem Antennen angebracht waren, die offensichtlich die Amateurfunkantennen in Roßbach darstellen sollten. An dem Wagen war u.a. ein Schild angebracht, das den Schluss zulässt, dass der Amateurfunk auch mit dem Verschwinden des Schwarzstorchs ("Der Schwarzstorch ist schon weg") in Verbindung gebracht wird. Unklar ist die Bedeutung eines Schildes mit der Aufschrift "Flugbenzin von oben (...)", das sich offenbar ebenfalls auf den Roßbacher Funkamateur bezieht.

Die Vorgänge in Roßbach sind ausführlich im Internet unter http://osthessenfunk.de/Aktuell/Zeitlofs.html dokumentiert.

- wolf -

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Quelle: http://www.funkmagazin.de/150215.htm

 

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