Die Kampagne gegen den Funkamateur Joachim Zinn DF3FF in der bayerischen Gemeinde Zeitlofs-Roßbach hält unvermindert an.

Unmittelbar gegenüber dem Haus des Funkamateurs haben Anwohner ein neues großformatiges Plakat angebracht, auf dem skandiert wird: "Solche Mitbürger wollen wir nicht". Auf einer Grafik werden die Antennen des Funkamateurs unter anderem im Zusammenhang mit einem Sarg dargestellt. Daneben sind im Ort nach wie vor zahlreiche gelbe Schilder angebracht, auf denen vor Amateurfunk gewarnt wird.

Ein Funkfreund, der die aktuelle Situation in einem Videofilm dokumentierte, wurde eigenen Angaben zufolge während der Dreharbeiten von Anwohnern beschimpft und aufgefordert, den Ort zu verlassen.

Der Streit schwelt schon seit längerer Zeit. Im Juli 2014 reichten Bewohner des Ortes eine Liste mit 120 Unterschriften bei der Gemeindeverwaltung ein, in der sie die Beseitigung der Amateurfunkanlage und die Verhinderung künftiger Anlagen forderten. Die verängstigten Bewohner glauben, dass die Aussendungen der Funkanlage gesundheitschädlich sind und für mehrere Krebserkrankungen in der näheren Umgebung verantwortlich sein könnten. Auch bemängeln sie, dass es Störungen von technischen Geräten gebe und dass die Antennenanlage das Ortsbild beeinträchtigen würde (das Funkmagazinberichtetemehrfach).

Ein von der Gemeindeverwaltung initiiertes Gespräch im Januar 2015, an dem auch Vertreter der Bundesnetzagentur und des DARC teilnahmen, konnte die Situation nicht entschärfen. Die Bundesnetzagentur bestätigte, dass die Amateurfunkanlage ordnungsgemäß betrieben wird.

Unterdessen wurden auch die örtliche Presse und der Bayerische Rundfunk auf den Fall aufmerksam. Bei einem Besuch des Bayerischen Rundfunks in Zeitlofs-Roßbach waren die Amateurfunk-Gegner nicht zu einem Interview bereit.

Am 11. Februar 2015 errichtete die Bundesnetzagentur auf Betreiben der Gemeinde eine automatische Messanlage im Ort. Die bisherigen Messergebnisse zeigen, dass dort die zulässigen Grenzwerte nur zu weit weniger als einem Prozent ausgeschöpft werden.

Die detaillierten Messwerte können im Internet unter http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/Default.aspx abgerufen werden (im Adressfeld den Ort "Zeitlofs Roßbach" eingeben).

Eine umfassende Dokumentation der Vorgänge in Zeitlofs-Roßbach ist im Internet unter http://osthessenfunk.de/Aktuell/Zeitlofs.html zu finden.

- wolf -

Update vom 10.05.2015:

Am 7. Mai 2015 haben die Presseportale inFranken.de und Mainpost erneut über den "Fall Roßbach" berichtet. Erstmals kamen dabei auch Bewohner von Roßbach zu Wort, die mit den Protestaktionen gegen den Funkamateur nicht einverstanden sind. Mit Plakaten - so meint den Berichten zufolge eine Anwohnerin - erreiche man gar nichts, sondern verhärte nur die Fronten. "Die Roßbacher schaden sich am meisten selbst" wird eine andere Bewohnerin zitiert. In einen Schreiben an die Redaktion heißt es: "Wir, wie es auf dem Plakat steht, sind nur ein paar wenige" - dies bezieht sich offenbar auf das neueste, vor dem Haus des Funkamateurs angebrachte Plakat, auf dem es heißt "Solche Mitbürger wollen wir nicht".

Einer Meldung von Osthessenfunk.de zufolge war am 8. Mai 2015 auch der Radiosender "Antenne Bayern" vor Ort und interviewte den betroffenen Funkamateur Joachim Zinn DF3FF.

Update vom 12.05.2015

"Antenne Bayern" hat nur eine kurze 30-Sekunden-Nachricht produziert und am 12. Mai 2015 in den 18-Uhr-Nachrichten gesendet. Der Clip kann unter www.osthessenfunk.de/Audio/AntenneBayern.mp3 angehört werden.

© FM-FUNKMAGAZIN
www.funkmagazin.de

--

Quelle: http://www.funkmagazin.de/010515.htm

DARC / Not- und Katatstrophenfunk
Erdbeben Nepal - Update 9.Mai

Video-Beitrag auf YouTube von Werner, OE6FNG
OE6HTLRA am Europatag der Schulstationen

Österreichischer Versuchssenderverband
Gmundner Relais OE5XGL auf EchoLink

Der CB-Funk-Anbieter Team Electronic hat ein CB-Mobilfunkgerät mit der Bezeichnung "Team MX-10" auf den deutschen Markt gebracht.

Das "MX-10" ist ein recht kompaktes Multinorm-AM/FM-Gerät (Abmessungen ca. 160x160x46 mm). Es besitzt ein großes, verschiedenfarbig beleuchtbares LC-Display mit Kanal- und Frequenzanzeige, Balken-S-Meter und div. Statusanzeigen. Die Kanalwahl erfolgt mittels Drehschalter am Gerät oder über Up/Down-Tasten am Mike. Das Gerät verfügt über ANL-Störunterdrückung, RF-Gain, Scanner, 10 Speicherkanäle, Kanal-9/19-Prioritäts-Schalter und Anschluß für einen externen Lautsprecher. Es kann kann wahlweise an 12 oder 24 Volt betrieben werden.

Der Straßenpreis des "MX-10" beträgt derzeit knapp 90 Euro.

Aufmerksamen Beobachtern der CB-Funk-Szene wird das "MX-10" bekannt vorkommen: Bereits im Frühjahr 2013 hatte Team Electronic das Gerät als Modell "MX-3000" angekündigt. Weil der chinesische Original-Hersteller jedoch nicht in der Lage war, die für die CE-Zertifizierung des Geräts erforderlichen technischen Werte einzuhalten, verzichtete Team Electronic damals darauf, das Gerät auf den Markt zu bringen.

Bauähnliche Geräte werden bereits seit längerer Zeit unter verschiedenen Labels z.T. mit gefälschten CE-Konformitätsbescheinigungen angeboten.

Eine Diskussion zum "Team MX-10" findet im Internet-Forum "Funkbasis.de" statt. Dort sind auch Bilder vom Innenleben des Geräts zu finden.

- wolf -

© FM-FUNKMAGAZIN
www.funkmagazin.de

--

Quelle: http://www.funkmagazin.de/100515.htm

Österreichischer Versuchssenderverband
Katastrophenübung Heidenreichstein

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am 8. Mai 2015 ihren "Jahresbericht 2014" veröffentlicht.

In dem 177 Seiten umfassenden Bericht beschreibt die Behörde ihre Aktivitäten in den Bereichen Energie, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen. Im Bereich Telekommunikation befasst sich der Jahresbericht in erster Linie mit der Marktentwicklung und der internationalen Koordinierung von Telekommunikationsnetzen sowie dem Verbraucherschutz von Telefon-Kunden. Amateurfunk, CB-Funk und andere Hobbyfunk-Anwendungen werden in dem Bericht nicht erwähnt.

Zur Störungsbearbeitung und der Tätigkeit des Prüf- und Messdienstes (PMD) heißt es im Jahresbericht, es seien im Jahre 2014 "über 6000 Störungsfälle" bearbeitet worden (Vorjahr: ca.7.340 Fälle). Allein im Flugfunk seien weit über 500 Störungen gemeldet worden, die mit höchster Priorität bearbeitet wurden.

Ein verhältnismäßig geringer Anteil der Störungen habe "elektromagnetische Unverträglichkeiten an sonstigen elektrischen bzw. elektronischen Anlagen und Geräten" betroffen, z. B. Störungen durch defekte Heizungssteuerungen.

In Ballungsräumen seien von den Betreibern von UMTS-Netzen regelmäßig Beeinträchtigungen von Basisstationen durch andere Frequenznutzungen gemeldet worden. Messtechnische Untersuchungen des PMD hätten ergeben, dass "sowohl Satellitenempfangsanlagen mit unzureichender Dämpfung der Störstrahlung als auch DECT-Telefone, die durch einen Gerätedefekt im Empfangsbereich UMTS senden, als Störquelle auftreten".

Störungen durch Powerline-(PLC-)Anlagen werden im Jahresbericht nicht explizit erwähnt.

Außerdem enthält der Jahresbericht den sog. "Vorhabenplan 2015" der BNetzA, über dessen Entwurf das Funkmagazin bereits im Dezember 2014 berichtete.

Der Vorhabenplan sieht u.a. vor, dass die Behörde die Normung im Bereich der elektromagnetischen Verträglichkeit "aktiv begleiten" will. So sollen z.B. für "Einrichtungen mit kabelloser Energieübertragung (WPT)" einheitliche Störstrahlungsgrenzwerte im Bereich 9 kHz bis 30 MHz festgelegt werden. Die BNetzA will dazu - so heißt es im Vorhabenplan - "gemeinsam mit der Industrie eine Lösung für eine schlanke und effiziente Regulierung finden".

Im Rahmen des "EMF-Monitoring" der BNetzA sollen die automatischen Messsysteme (AMS), die bisher den Frequenzbereich 9 kHz bis 3 GHz umfassten, künftig bis in den NF-Bereich ab 5 Hz erweitert werden und dadurch auch Immissionen z.B. von Niederspannungs- und Hochspannungsleitungen sowie Bahnstromversorgungen erfassen können.

Die BNetzA will auch daran mitwirken, dass die neue EMV-Richtlinie 2014/30/EU und die neue Funkgeräte-Richtlinie 2014/53/EU in nationales Recht umgesetzt werden. Dazu müssen bis zum 19. April 2016 das EMVG und bis zum 12. Juni 2016 das FTEG geändert bzw. neu gefasst werden.

Der vollständige "Jahresbericht 2014" der BNetzA kann im Internet unter http://tinyurl.com/bnetza-jahresbericht-2014 heruntergeladen werden.

- wolf -

© FM-FUNKMAGAZIN
www.funkmagazin.de

--

Quelle: http://www.funkmagazin.de/090515.htm

"in Franken.de"
Roßbach: Die Fronten sind verhärtet

Joachim Zinn ist Funkamateur. Er hält sich an die gesetzlichen Grenzwerte.
Doch die Anwohner haben Angst vor den Strahlen...

Aktuelle Audiofassung
Ostseerundspruch vom 08.05.2015

Nachzulesen in unserer FFLB0X
Bayern-Ost Rundspruch vom 07.05.2015

sowie in unserer DBO841
Bayern-Ost Rundspruch vom 07.05.2015