Eine Antennenkonfiguration der besonderen Art beschreibt der Schweizer Funkamateur Anton Bärtschi, HB9ASB, in seinem Blog "Antons Funkperlen".

Angeregt durch Powerline-Modems, die Stromleitungen zur Übertragung hochfrequenter Signale zweckentfremden, beschloss HB9ASB eigenen Angaben zufolge, sein häusliches Stromnetz versuchsweise als Amateurfunk-Sendeantenne zu benutzen. Dazu verband er kurzerhand den Antennenausgang seines QRP-Transceivers "Ultimate 3" mit dem Nullleiter und Erdleiter (nicht mit Phase!) einer Steckdose. Auf "unnötige Feinheiten wie eine Anpassung oder eine Schutzschaltung" - so schreibt HB9ASB - habe er verzichtet. Zu Sendeleistung und Frequenz macht er keine Angaben.

Die Ergebnisse waren verblüffend: Innerhalb der halbstündigen Testphase erreichte HB9ASB mit seiner "Stromnetz-Antenne" in der Betriebsart WSPRzehn Stationen in Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Deutschland, der Tschechischen Republik und Ungarn. Störungen seien während des kurzen Versuchs bei keinem Haushaltsgerät festzustellen gewesen.

HB9ASB vertritt die Auffassung, dass er mit seinem Versuch in der Schweiz "nichts Illegales" getan habe. Er habe auf einer Amateurfunkfrequenz gesendet und es stehe "nirgendwo in den Amateurfunk-Vorschriften, dass man nicht ins Netz senden darf".

In Deutschland dürfte diese unkonventionelle Nutzung des Stromnetzes schwer mit den Vorschriften der Niederspannungsanschlussverordnung und den Anschlussbedingungen der Stromversorger in Einklang zu bringen sein. Ungeachtet der rechtlichen Lage empfehlen wir dringend, den Versuch ohne elektrotechnische Kenntnisse nicht nachzumachen.

- wolf -

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Die Deutsche Telekom bringt im Juni dieses Jahres einen Router mit der Bezeichnung "Speedport Neo" auf den Markt, der neben WLAN auch über einen integrierten Powerline-Adapter verfügt.

In einer "Medieninformation" der Telekom heißt es dazu, das Gerät sei auf das Ziel "Einfachheit" hin entwickelt worden. Damit orientiere sich an einem "primären Kundenwunsch". Kabelgewirr würde den Kunden stören und einschüchtern. Das Gerät werde direkt in die Steckdose gesteckt. Der integrierte Powerline-Adapter weise eine Übertragungsrate bis zu 750 Mbit/s auf.

Auf das mögliche Störpotenzial von Powerline-Anwendungen weist das Unternehmen nicht hin.

Powerline-Technik steht seit vielen Jahren in der Kritik, weil bei dieser Art der Datenübertragung hochfrequente Signale auf ungeschirmten Stromleitungen übertragen werden. Kritiker bemängeln, dass die Stromleitungen aufgrund der fehlenden Abschirmung wie Antennen wirken und dadurch erhebliche Störungen insbesondere im Kurzwellenbereich erzeugen können. Auch die Fachpresse berichtetemehrfach über Störungen durch Powerline-Geräte.

Weitergehende Informationen zum Störpotenzial der Powerline-Technik sind im Internet u.a. bei der Kurzwellenhörer-Vereinigung ADDX unter www.addx.de/plc/plc.phpwww.addx.de/plc/plc.php und beim Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) unter www.darc.de/geschaeftsstelle/verbandsbetreuung/plc zu finden.

Funkamateure, CB-Funker, Kurzwellenhörer und sonstige Funknutzer sollten sich nicht scheuen, bei Störungen die Funkstörungsannahme der Bundesnetzagentur unter Tel. 048 21 89 55 55 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu informieren.

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