Deutschland-Rundspruch 19/2021, 19. KW

DARC e.V., Lindenallee 4, 34225 Baunatal, Telefon 0561 949880 

Deutschland-Rundspruch 19/2021, 19. KW

Redaktionsschluss: Dienstag 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 13. Mai 2021, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch auch als RSS-Feed und www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3, die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/. (An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

 

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 19 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 19. Kalenderwoche 2021. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- BNetzA informiert über Versand der Beitragsbescheide für Beitragsjahre 2017/2018
- Umfrage für die IARU: Jetzt mitmachen bis zum 23. Mai!
- Erneut befristeter 60-m-Band-Betrieb in Neuseeland
- Bisher stärkster Flareausbruch im Zyklus 25
- Contest-Betrieb auf QO-100 ist möglich
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:
 

BNetzA informiert über Versand der Beitragsbescheide für Beitragsjahre 2017/2018

In einer Pressemitteilung informiert die Bundesnetzagentur über den Versand der Beitragsbescheide für die Beitragsjahre 2017 und 2018 an Funkamateure. "Die Bundesnetzagentur wird in den nächsten Wochen damit beginnen, Beitragsbescheide nach der Frequenzschutzbeitragsverordnung an die Inhaber von Frequenzzuteilungen zu versenden. Hierzu gehören auch ca. 62 000 Funkamateure, die für das ihnen zugeteilte Rufzeichen einen Beitragsbescheid erhalten", heißt es in der Pressemitteilung. Noch vor Veröffentlichung dieser Meldung seitens der Behörde hatte der DARC seine Mitglieder in einer Vorstandsinformation am 7. April über die anstehenden Gebühren informiert. Die Vorstandsinformation können Sie auf der DARC-Webseite nachlesen [1].
Zur Verwendung der Gebühren informiert die BNetzA wie folgt: "Über die jährlichen Frequenzschutzbeiträge werden Aufgaben und Leistungen finanziert, die die Bundesnetzagentur auf Grund gesetzlicher Regelungen wahrnimmt. Die jährlichen Beiträge werden nach den bei der Bundesnetzagentur je Funkdienst entstandenen Kosten für jedes Jahr rückwirkend bestimmt. Die nach der Frequenzschutzbeitragsverordnung zu zahlenden Beiträge sind aktuell bis zum Jahr 2018 ausgewiesen." Für die genannten Jahre beträgt die Beitragshöhe für Funkamateure insgesamt 34,52 €. Wie üblich an dieser Stelle der Hinweis, dass die Gebühr erst zu zahlen ist, sobald die Behörde die Beitragsbescheide postalisch zugesandt hat. Weitere Informationen zu Frequenzschutzbeiträgen hat die Bundesnetzagentur auf ihrer Webseite veröffentlicht [2].
 

 

 

Umfrage für die IARU: Jetzt mitmachen bis zum 23. Mai!

Am 3. Mai ist die Umfrage für die IARU auf der DARC-Webseite gestartet. Bisher haben sich 250 Personen an der Aktion beteiligt und Fragen zu Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Bereich des Amateurfunks in Deutschland beantwortet. Dafür ein herzliches Dankeschön! Um die IARU in ihrem Anliegen zu unterstützen, ist es wichtig, dass möglichst viele an der Befragung teilnehmen. Das vorbereitete Formular finden Sie auf der DARC-Webseite [3]. Bitte nehmen Sie sich fünf bis zehn Minuten Zeit, um Ihre Meinung mitzuteilen. Ziel der Umfrage ist es herauszufinden, wie man neue Funkamateure gewinnen kann bzw. welche Vorgehensweisen die IARU und ihre Mitgliedsverbände einleiten können, um ebendieses Ziel besser zu erreichen. Die Umfrage endet am Sonntag, den 23. Mai.
 

 

 

Erneut befristeter 60-m-Band-Betrieb in Neuseeland

Nach dem Ende der Freigabe von zwei Frequenzen im 60-m-Band für neuseeländische Funkamateure im Jahr 2020 ist dem Amateurfunkverband NZART in Verhandlungen mit der Regulierungsbehörde RSM ein Teilerfolg gelungen: Neuseeländischen Funkamateuren ist der befristete Betrieb im 60-m-Band gemäß WRC-15-Zuweisung erlaubt. Die maximal zulässige Leistung beträgt 15 W EIRP, also effektive isotrope Strahlungsleistung.
Wie beim ausgelaufenen 60-m-Versuch müssen alle Interessierten eine neue Sublizenz zu ihrer bestehenden Genehmigung beantragen. Die Sublizenz gilt für einen Zeitraum von zwölf Monaten, um der Regulierungsbehörde RSM die Möglichkeit zu geben, zu prüfen, ob es Probleme mit Interferenzen gibt. Wenn dies nicht der Fall ist, wird die NZART mit der RSM erneut verhandeln, um eine endgültige Zuweisung des 60-m-Bandes zu erreichen. Funkamateure in Neuseeland hatten seit dem 24. Oktober 2020 keinen Zugang mehr zum 60-m-Band. Der New Zealand Association of Radio Transmitters (NZART) war durch die neuseeländischen Verteidigungskräfte (NZDF) mitgeteilt worden, dass diese nicht bereit seien, eine weitere Verlängerung der 5-MHz-Versuchszuweisung zu genehmigen. Den neuseeländischen Funkamateuren war es bis dahin erlaubt, zwei Frequenzen im Band - 5353,0 kHz und 5362,0 kHz - als Teil eines "Versuchs" zu nutzen. Wie in weiten Teilen der Welt sind in Neuseeland staatliche Stellen und das Militär die primären Nutzer des 5-MHz-Bandes. Das Band dient ihnen sowohl zur taktischen Kommunikation innerhalb des Landes als auch zur Unterstützung der neuseeländischen Streitkräfte in Übersee. Darüber berichtet Tom Kamp, DF5JL.
 

 

 

Bisher stärkster Flareausbruch im Zyklus 25

Am Abend des 7. Mai schlug das Herz der Sonnenbeobachter weltweit höher: Die neue aktive Region 2822 hatte kurz nach 19:00 UTC einen Flare der Stärke M3.9 ausgelöst, den bisher stärksten im Sonnenzyklus 25. Ein Puls aus Ultraviolett- und Röntgenstrahlung verursachte einen Radio-Blackout über Nordamerika und Teilen der Karibik. Betroffen waren das 20-m-Band und die Bänder darunter. Gleichzeitig produzierte die Sonne einen starken Kurzwellen-Radio-Burst, den der US-amerikanische Astronom Thomas Ashcraft mit Hilfe seines Radioteleskops im ländlichen New Mexico oberhalb des 15-m-Amateurfunkbandes aufzeichnen konnte. Eine MP3-Datei ist über das Internet abrufbar [4]. Diese natürlichen Aussendungen werden durch Schockwellen verursacht, die in der Folge der Explosion durch die Sonnenatmosphäre schwappen. Darüber berichtet Tom Kamp, DF5JL.
 

 

 

Contest-Betrieb auf QO-100 ist möglich

Schon Anfang April hatte die AMSAT-DL auf dem Schmalband-Transponder von QO-100 ein Segment im oberen Mixed-Mode-Bereich für Contestbetrieb freigegeben. Der aktualisierte Bandplan weist dafür den Uplinkbereich von 2400,370 bis 2400,490 MHz und den Downlinkbereich von 10 489,870 bis 10 489,990 MHz aus. Die üblichen Richtlinien für den Schmalband-Transponder gelten weiterhin, das bedeutet: Man sendet nur mit so viel Leistung wie nötig und die maximale Bandbreite beträgt 2,7 kHz. Die offizielle Ausweisung des Contestbereichs gleicht einem Novum vor dem Hintergrund, dass bisher das ungeschriebene Gesetz bestand, keine Conteste über Satelliten abzuhalten. Das hat vor allem technische Gründe in Sachen geringer Bandbreite, kleine Batterien und leistungsschwacher Solarzellen. QO-100 bietet dagegen ausreichend technische Ressourcen. Einen ausführlichen Artikel zum Thema von Peter Gülzow, DB2OS, finden die Leser des AMSAT-DL-Journals im nächsten Heft und auch auf der Webseite der AMSAT-DL [5].
 

 

 

Aktuelle Conteste

15. Mai: UN DX Contest und Hessen Contest
15. bis 16. Mai: King of Spain Contest
16. Mai: Hessen Contest
22. Mai: Rheinland-Pfalz Aktivitätsabend
22. bis 23. Mai: Baltic Contest
23. Mai: Hamburg Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 5/21 auf S. 70.
 

 

 

Der Funkwetterbericht vom 11. Mai, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 5. bis 11. Mai:
Ein Zeichen für die etwas höhere Sonnenaktivität sind langlebige Sonnenflecken. Die Region 2817, die bei ihrer letzten Wanderung über die uns zugewandte Sonnenseite aktiv war und den solaren Flux auf 86 Einheiten anhob, erschien am 7. Mai erneut am östlichen Sonnenrand und emittierte einen M3-Flare. Sie ist jetzt die Region 2822 und seitdem mit weiteren C-Flares aktiv. Zu ihr gesellte sich die Region 2823. Obwohl der mit dem M-Flare gekoppelte koronale Masseauswurf (CME) keine erdgerichtete Komponente hatte, verbesserte die dabei emittierte UV-Strahlung die Ionisierung. Die Ausbreitungsbedingungen sind seitdem besser als zuvor. Das 15-m-Band öffnete nach Japan und Nordamerika. Die für 3000 km ermittelte Grenzfrequenz der F2-Schicht erreichte abends gegen 20:00 UTC ihr Maximum von 23 MHz. Die sporadische E-Schicht sorgte für laute Short-Skip-Signale auf allen oberen Kurzwellenbändern. Auf den Bändern 10 und 6 m wurde "Multi-hop Sporadic-E" Ausbreitung beobachtet. Beispielsweise war am 8. Mai abends KL7SB auf 10 m mit S3 lesbar, 9K2MU war auf 6 m mit 579 in CW zu arbeiten. Das geomagnetische Feld war überwiegend sehr ruhig. Andree, DL8LAS, schickte einen informativen 160-m-Bandbericht. Das sehr ruhige Erdmagnetfeld und die noch fehlende Gewitterhäufigkeit ermöglichten gute DX-Verbindungen nach JA, YB sowie ganz Amerika. Hauptaktivitätszeit in Richtung West war zwischen 01:45 und 02:30 UTC.

Vorhersage bis 18. Mai:
Die Regionen 2822 und 2823 begleiten das Funkwettergeschehen bis zum 20. Mai. Bis dahin sind weitere M- und C-Flares möglich. Die alten Regionen 2818 und 2821 erscheinen am kommenden Wochenende wieder am östlichen Sonnenrand. Die Präsenz mehrerer Sonnenflecken erhöht die Wahrscheinlichkeit für steigende Fluxwerte. Die Plasmawolke der CME vom 9. Mai erreicht die Erde am 13. Mai und kann zu kurzzeitigen stärkeren geomagnetischen Störungen führen. Wir erwarten Fluxwerte von etwa 80 Einheiten und ein überwiegend gering gestörtes Erdmagnetfeld. Nach dem guten Start der Sporadic-E-Saison erwarten wir weitere diesbezüglich interessante Aktivitäten [6, 7]. Tagsüber sind alle oberen Kurzwellenbänder nutzbar, wobei die abendlichen Öffnungen der Bänder über 20 m besonders interessant sind. In gewitterarmen Nächten sind alle Bänder unter 20 m DX-tauglich. Tagsüber sind die Bänder 40 und 30 m für kurze Distanzen oft unbrauchbar, da die LuF, die niedrigste benutzbare Frequenz, höher liegt.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:09; Melbourne/Ostaustralien 21:10; Perth/Westaustralien 22:55; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 19:39; Honolulu/Hawaii 15:54; Anchorage/Alaska 13:17; Johannesburg/Südafrika 04:37; San Francisco/Kalifornien 13:03; Stanley/Falklandinseln 11:25; Berlin/Deutschland 03:15.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:02; San Francisco/Kalifornien 03:10; Sao Paulo/Brasilien 20:33; Stanley/Falklandinseln 20:20; Honolulu/Hawaii 05:01; Anchorage/Alaska 06:30; Johannesburg/Südafrika 15:31; Auckland/Neuseeland 05:25; Berlin/Deutschland 18:50.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie dazu Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.darc.de/nachrichten/vorstandsinformationen
[2] www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Grundlagen/Gebuehren/start.html
[3] www.darc.de/der-club/vo-ar/vorstand/iaru-umfrage/
[4] is.gd/xjxR36
[5] amsat-dl.org/kontestbereich-auf-qo-100-freigegeben
[6] www.vhfdx.de
[7] www.dxmaps.com/esmaps.html
[dx] https://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

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Quelle: https://www.darc.de/home/