Deutschland-Rundspruch 16/2021, 16. KW

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Deutschland-Rundspruch 16/2021, 16. KW

Redaktionsschluss: Mittwoch 10 Uhr, freigegeben für Rundspruchsendungen ab Donnerstag, den 22. April 2021, 17:30 UTC. Aktuelle Audiofassung unter www.nord-ostsee-rundspruch.de/category/deutschland-rundspruch auch als RSS-Feed und www.darc.de/uploads/media/dlrs.mp3, die aktuelle PDF-Datei finden Sie im eingeloggten Zustand unter www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/.
(An die Rundspruchsprecher: Internet-Linkverweise nicht vorlesen, z.B. [X]; lediglich für die Schriftfassung werden diese am Ende des Rundspruches aufgelistet.)

Hallo liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 16 des Deutschen Amateur-Radio-Clubs für die 16. Kalenderwoche 2021. Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden Themen:

- Neue Forschungen am HAARP - Amateurfunk soll davon profitieren
- Niederlande: Mehr als 1000 Lizenzen eingezogen?
- Bundesweiter Online-Amateurfunkkurs
- Aktivitäten zum Burgentag am 1. Mai
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?

Hier die Meldungen:

Neue Forschungen am HAARP - Amateurfunk soll davon profitieren

Ein Zuschuss der National Science Foundation (NSF) in Höhe von 9,3 Millionen Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren wird es dem Geophysikalischen Institut der University of Alaska Fairbanks (UAF) ermöglichen, ein neues Forschungsobservatorium am Standort des High-Frequency Active Auroral Research Program (HAARP) in Gakona (Alaska) zu errichten. Das berichtet die ARRL auf ihrer Webseite. HAARP ist eine ehemalige Militäreinrichtung, die jetzt von der UAF betrieben wird und die Heimat des HAARP Amateur Radio Clubs ist - das Rufzeichen lautet KL7ERP. Das Forschungsstipendium ermöglicht es den Wissenschaftlern zu untersuchen, wie die Sonne die Ionosphäre und Magnetosphäre der Erde beeinflusst und so zu Veränderungen des Weltraumwetters führt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Wissenslücken auf diesem Gebiet zu schließen - eine wichtige Aufgabe, da ionosphärische Störungen Kommunikationssysteme stören und das Stromnetz beschädigen können.
Die Forschung am Observatorium soll zunächst die Untersuchung verschiedener Arten von Polarlichtern und anderer Erscheinungen in der Ionosphäre umfassen, die sich von etwa 80 bis mehr als 600 km über der Erdoberfläche erstrecken. Die Gakona-Anlage ist ein hervorragender Standort für die Untersuchung der Ionosphäre und der Magnetosphäre, da sie sich quasi auf einer der Magnetfeldlinien der Erde befindet, die tief in die Magnetosphäre hineinreicht.
"Der Amateurfunk wird eindeutig von einem verbesserten Verständnis der Ausbreitung in der Ionosphäre und der Physik des Weltraumwetters profitieren sowie von der Bereitstellung verbesserter Modelldaten für die HF-Ausbreitungsvorhersage", so der Chefingenieur der HAARP-Forschungsstation, Steve Floyd, W4YHD.
Seit mehr als 25 Jahren arbeiten die UAF, die US Air Force, die US Navy und die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) bei der Ionosphärenforschung am HAARP zusammen. Als die Mittel der US Air Force für Forschung und Entwicklung zurückgingen, übertrug sie die Forschungsausrüstung im Rahmen eines Education Partnership Agreement (EPA) an die UAF. Das Geophysikalische Institut der UAF betreibt die Anlage im Rahmen einer Vereinbarung mit der US Air Force.

 

Niederlande: Mehr als 1000 Lizenzen eingezogen?

Zurzeit herrscht große Aufregung unter den niederländischen Funkamateuren: Die Regulierungsbehörde Agentschap Telecom hatte den Inhabern von Amateurfunkgenehmigungen die üblichen Rechnungen geschickt. Jetzt wird in den sozialen Medien darüber berichtet, dass 1000 bis 1800 Rufzeichen nicht mehr in der Datenbank abrufbar seien. Es wird die Vermutung geäußert, dass dies mit säumigen Zahlungen und Genehmigungsrückgaben in Zusammenhang stehe. Agentschap Telecom dementiert das: Es liege eine Störung vor, die noch heute behoben werde. Darüber berichtet Tom Kamp, DF5JL, mit Verweis auf eine Meldung des niederländischen Amateurfunkverbandes VERON.

 

Bundesweiter Online-Amateurfunkkurs

Irgendwann die Amateurfunkprüfung machen - ein Traum, den viele träumen. Es würde sich lohnen, denn in den letzten Jahren ist die Vielfalt im Amateurfunk ständig gewachsen. Immer wieder kommen spannende Möglichkeiten neu hinzu. Und nach jüngsten Voraussagen ist ab Herbst 2022 die Kurzwelle wieder weit offen, dann werden weltweite Verbindungen nicht mehr so mühevoll sein wie derzeit. Das wäre doch etwas, dann so richtig mitmischen zu können! Da lockt der Ersteinstieg ins Hobby oder der Aufstieg von Klasse E nach Klasse A.
Aber vor das Funken hat der Gesetzgeber Amateurfunkgenehmigung und Rufzeichen gesetzt - und beides gibt es nicht ohne bestandene Amateurfunkprüfung. Auf genau diese Prüfung bereitet ein Online-Kurs vor, der gerade organisiert wird. Oder eigentlich handelt es sich um einen kleinen Kurs-Baukasten: Wer sich Klasse A zutraut, wer lieber bei der einfacheren Klasse E bleiben will, wer sich nicht gut einschätzen kann, ob A oder E die richtige Schuhgröße für den eigenen Einstieg ist, oder wer von Klasse E in die Klasse A aufsteigen will: Für jeden gibt es passende Angebote. Man nimmt bequem von zu Hause aus teil und verbindet sich vom eigenen Computer mit der bewährten Online-Plattform treff.darc.de. Zwischen den Kursabenden wird es Hausaufgaben geben: Wer teilnimmt, erarbeitet sich Inhalte aktiv zu Hause und kontrolliert selbst fortlaufend den eigenen Lernstand. Für beides gibt es geeignete Angebote.
Nähere Informationen findet man auf der Kurs-Webseite [1]. Die ist auch auf der DARC-Webseite über die Rubrik für Einsteiger und die Unterrubrik Amateurfunkausbildung abrufbar. Dort erscheint der Kurs als Veranstaltung des Berliner OVs Treptow-Köpenick, er ist aber offen für Teilnehmende aus ganz Deutschland. Der Kurs startet am kommenden Donnerstag, dem 29. April. Die Teilnahme ist kostenlos. Darüber berichtet Andreas Krüger, DJ3EI.

 

Aktivitäten zum Burgentag am 1. Mai

Zum Deutschen Burgentag finden am 1. Mai zahlreiche Aktivierungen von Schlössern und Burgen statt. Aus diesem Anlass sind Holger, DD6WM; Anselm, DG2HVL, und Biggi, DK3YB, vom OV Spandau (D06) vom Schloss Hohennauen mit der WCA-Referenz DL-04103, COTA-Referenz BRB-108 aktiv. Das Schloss wurde bisher noch nicht aktiviert und befindet sich außerdem in der Flora-und-Fauna-Referenz DLFF-0133, dem Naturpark Westhavelland. Zusätzlich zählen die QSOs mit DK3YB auch für das YL-Diplom. Fokus der Aktivität soll auf dem 20- und 40-m-Band liegen, aber auch andere Frequenzen sollen bedient werden. Jeder Kontakt wird auf Wunsch mit einer QSL-Karte bestätigt. Die Aktivität vor Ort findet unter Einhaltung der aktuellen Coronaregeln statt. Weitere Informationen zum Thema "Castles On The Air" findet man im Internet [2].

 

Aktuelle Conteste

24. bis 25. April: SP DX RTTY Contest und Helvetia Contest
25. April: BARTG Sprint 75
1. Mai: AGCW-DL QRP/QRP-Party
1. bis 2. Mai: ARI International DX Contest und DARC VHF-/UHF-Mikrowellencontest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 4/21 auf S. 66 und 5/21 auf S. 70

 

Der Funkwetterbericht vom 21. April, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL

Zunächst der Rückblick vom 13. bis 20. April:
Am 19. April erfreute uns der erste M-Flare seit dem 29. November 2020. Die ursächliche Region 2816 befand sich erst im Südosten der Sonne, die Regionen 2817, 2814 und 2815 lagen nahe dem westlichen Sonnenrand. Da sich die Sonne von Ost nach West dreht, hat sich zumindest die Region 2817 neu auf der uns zugewandten Seite gebildet - ein Indiz für eine leicht steigende Sonnenaktivität. Die solaren Fluxwerte stiegen von 73 auf 86 Einheiten. Das geomagnetische Feld war nur bis zum Mittag des 14. April ruhig. Seitdem wechselten gering und stark gestörte Phasen einander ab. Meist lag der k-Index zwischen 3 und 5, in arktischen Breiten bis 7. Das zuverlässigste DX-Band tagsüber war 20 m. Die Bänder 17 und 15 m öffneten in südliche Richtungen. Stundenweise gab es keine DX-Ausbreitung auf den oberen Bändern. Zu den Dämmerungszeiten konnte man auf allen Bändern zwischen 160 und 40 m DX-Stationen arbeiten. 40 m war das günstigste Band in den pazifischen Raum.

Vorhersage bis 28. April:
Die aktive Region 2816 begleitet uns im Vorhersagezeitraum. Am östlichen Sonnenrand sind zwei weitere aktive Strukturen sichtbar. Möglicherweise erwarten wir eine etwas aktivere Sonnentätigkeit. Wenn die solaren Fluxwerte über 85 Einheiten bleiben, öffnen die Bänder 17- und 15 m öfter. 20 m bleibt das zuverlässigste DX-Band tagsüber, 40 m das beste DX-Band in den Dämmerungsphasen. Das koronale Loch CH1008 ist geoeffektiv. Wir erwarten deutliche Störungen des Erdmagnetfeldes zwischen dem 22. und 24. April sowie am 27. und 28. April. Zwischendurch sind positive Störungsphasen wahrscheinlich. Man kann sie im "Real Time Solar Wind (RTSW) Monitor" im Internet [3] erkennen. In einer positiven Sturmphase pendelt der Vektor Bz (oberes Diagramm) um Null, obwohl die anderen Sonnenwindparameter hoch sind. Mit einsetzender Störung springt Bz auf negative Werte.

Es folgen nun die Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:

Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:51; Melbourne/Ostaustralien 20:51; Perth/Westaustralien 22:41; Singapur/Republik Singapur 22:59; Tokio/Japan 20:01; Honolulu/Hawaii 16:07; Anchorage/Alaska 14:17; Johannesburg/Südafrika 04:26; San Francisco/Kalifornien 13:27; Stanley/Falklandinseln 10:52; Berlin/Deutschland 03:56.

Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:41; San Francisco/Kalifornien 02:51; Sao Paulo/Brasilien 20:47; Stanley/Falklandinseln 20:59; Honolulu/Hawaii 04:52; Anchorage/Alaska 05:34; Johannesburg/Südafrika 15:46; Auckland/Neuseeland 05:48; Berlin/Deutschland 18:15.

Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs. Die Redaktion hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz - schicken Sie bitte per Post oder Fax an die Redaktion CQ DL sowie per E-Mail ausschließlich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Diesen Rundspruch gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf der DARC-Webseite, in Packet Radio unter der Rubrik DARC sowie per E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite [mail] können Sie sich dazu jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren Sie dazu Ihr Passwort stets griffbereit auf!

Vielen Dank fürs Zuhören und AWDH bis zur nächsten Woche!

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Verzeichnis der Internetadressen (Rundspruchsprecher: Bitte nicht vorlesen!):
[1] www.delta25.de/2021-EA/
[2] www.cotagroup.org
[3] www.solarham.net
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste

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Quelle: https://www.darc.de/home/