Kanadischer Funkamateur findet Lebenszeichen von NASA-Satelliten

Wenn er nicht auf den Amateurfunkbändern ist, jagt Amateurastronom Scott Tilley, VE7TIL, Spionagesatelliten. Seit fünf Jahren sucht Tilley mit einer S-Band-Antenne an seinem Haus an der Pazifikküste Kanadas den Himmel nach Funksignalen ab und hat bereits Dutzende nicht aufgelistete Satelliten gefunden. Eigentlich hatte er dem geheimen, seit dem 8. Januar verschollenen Zuma-Satelliten der US-Regierung nachgespürt, als er das Signal von IMAGE (Imager für Magnetopause-Aurora Global Exploration) empfing. Der NASA-Satellit war 2005 plötzlich verstummt.

„Die längst vergessene IMAGE-Raumsonde ist wiederbelebt und von einem Amateurastronomen entdeckt worden“, bestätigte Missionsleiter Richard J. Burley vom NASA Goddard Space Flight Center (GSFC) die Entdeckung Tilleys. Paul Marsh, M0EYT, lieferte zudem eine erste unabhängige Bestätigung des IMAGE-Signals. 

Nun will die NASA versuchen, Daten aus dem Signal zu analysieren. Die Herausforderung, das Signal zu decodieren, ist hauptsächlich technischer Natur, denn die Hardware und Betriebssysteme, die im IMAGE Mission Operations Center verwendet wurden, existieren nicht mehr, und andere Systeme wurden in mehreren Versionen aktualisiert. Sollte die Datendecodierung erfolgreich sein, wird die NASA versuchen, die Nutzlast einzuschalten, um den Status der verschiedenen wissenschaftlichen Instrumente zu untersuchen.

Nachdem die Sonde verstummt war, wurde 2007 ein erfolgloser Versuch unternommen, IMAGE wiederzubeleben. Damals hoffte man, dass die Batterie während einer Sonnenfinsternis ausreichend entladen würde, um einen Reboot der Systeme in Gang zu bringen. Als diese Bemühungen fehlschlugen, wurde die Mission für beendet erklärt. 

Im Jahr 2000 gestartet, um das Weltraumwetter zu überwachen, kartographierte IMAGE Plasmamuster um die Erde und überwachte die Magnetosphäre des Planeten. Der Satellit verfügt über eine zehn Meter lange Antenne in Drehrichtung und vier weitere Antennen, die jeweils 250 Meter lang sind. 

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Quelle: https://www.darc.de/home/