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Kategorie: Neuigkeiten
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WSPR-Bake in der Antarktis im Testbetrieb aktiv

Antarktis

Am 15. Januar in den Nachmittagsstunden wurde der Multiband-Empfänger der permanenten WSPR-Bake auf der Forschungsstation „Neumayer III“ des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in der Antarktis erstmals in Betrieb genommen. Der Empfänger ist Teil eines wissenschaftlichen Projekts der TU München in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen und dem DARC e.V.

Die Installation ist noch im Test und wird noch mehrere Wochen lang immer wieder für Wartungsarbeiten und Nachbesserungen an Antennentechnik und Software abgeschaltet werden, bevor sie in den geplanten mehrjährigen Regelbetrieb am endgültigen Installationsort übergehen kann. Vor Ort befinden sich aktuell die drei Funk-Spezialisten und DARC-Mitglieder Felix Riess, DL5XL, Matthias Maasch, DH5CW, und Daniel Noll, DL1SU, welche die Einrichtung vorgenommen haben. Die Technik besteht aus einem WSPR-Multiband-Empfänger auf Basis eines Red Pitaya, der simultan bis zu acht Bänder von 160 m bis 6 m beobachten und mehrere hundert Empfangsberichte stündlich in das WSPR-Net einspeisen kann. In einigen Tagen ist auch die Inbetriebnahme eines Multiband-Senders mit 5 W Ausgangsleistung an einer Procom-Vertikalantenne vorgesehen.

Die ersten Betriebsergebnisse haben alle Projektbeteiligten positiv überrascht. Nach weniger als einem Tag im Netz hat DPØGVN bereits mehr als 300 verschiedene Baken des WSPR-Netzes empfangen und die Daten ins Internet übertragen können. Dies ist einem extrem störarmen Standort, weitab jeglicher menschlicher Zivilisation und aller Störquellen, geschuldet. Das Bakenprojekt auf der Forschungsstation wurde von zwei Professoren initiiert, die auch Funkamateure sind. Das ist zum einen Prof. Dr. Ulrich Walter, DG1KIM, Wissenschaftsastronaut der ESA und Ordinarius für Weltraumtechnik an der TU München. Ebenso mit beteiligt ist der bekannte SDR-Spezialist Prof.Dr. Michael Hartje, DK5HH, von der Hochschule in Bremen, der sich um die Software- Lösungen kümmert.

Der DARC e.V. ist eng mit in das Projekt eingebunden, da die weltweite Gemeinschaft der Funkamateure damit erstmals ein „Schwarmprojekt“ ermöglicht um die Datenbasis für systematische wissenschaftliche Auswertungen der Ausbreitungspfade in Polarregionen zu generieren. Die Geräte für dieses wissenschaftliche Projekt wurden sämtlich ehrenamtlich von mehreren Funkamateuren aufgebaut.

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Quelle: https://www.darc.de/home/